12.10.2023

Bereits letztes Jahr haben wir das Schulprojekt „Garten der Begegnung – Lernen mit allen Sinnen“ gefördert (wir haben in „Chancen“ 01.2022 berichtet). Dieses Nachhaltigkeitsprojekt soll mit einem Bienengarten vollendet werden.

Ab Oktober 2023 soll auf dem Gelände der ehemaligen Hausmeisterwohnung, die sich vor dem Schulgebäude befindet und nun endlich nach mehr als 10 Jahren Leerstand und langsamen Verfall durch den Schulträger abgerissen wird, der Bienengarten errichtet werden. Derzeit nutzt die Schulimkerei mit ihren Bienenvölkern den ehemaligen Garten der Hausmeisterwohnung als Standort.

Ein schuleigener Bienengarten ist sowohl aus pädagogischen als auch ökologischen Gesichtspunkten besonders wertvoll. Er bietet der Schülerschaft die Möglichkeit, das Leben und Verhalten von Bienen zu studieren und zu verstehen, während er gleichzeitig die Umwelt durch die Schaffung eines Biotops für Bienen unterstützt. Der Bienengarten trägt zu einer aktiven Umweltbildung bei, denn die Schülerinnen und Schüler können die Natur hautnah erleben und erfahren, wie Pflanzen und Tiere miteinander interagieren. So lernen sie beispielsweise durch das Beobachten von Bienen und anderen Insekten, wie wichtig die Bestäubung für das Ökosystem ist. Durch die Gestaltung eines Bienengartens können die Jugendlichen Naturerlebnisse und -erfahrungen sammeln und lernen, sich in der Natur zu bewegen und diese zu schätzen. Ein Schulbienengarten kann auch ein Ort sein, an dem zukünftige Generationen lernen können, wie man nachhaltig mit der Natur umgeht. Durch das Anpflanzen von bienenfreundlichen Pflanzen und das Verzichten auf den Einsatz von Pestiziden können sie erfahren, wie man die Umwelt schützt und erhält. Somit wird auf diese Weise die Biodiversität gefördert. In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern in der Öffentlichkeit gestiegen. Ein Schulbienengarten bietet die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler über die Rolle von Bienen in der Nahrungsmittelproduktion zu informieren und außerdem auf die Bedeutung des Schutzes von Wildbienen aufmerksam zu machen. Auch kann er als interdisziplinäres Lernfeld dienen, das verschiedene Fächer wie Biologie, Chemie, Mathematik und Kunst miteinander verbindet. Schülerinnen und Schüler können beispielsweise die Vermehrung von Pflanzen untersuchen, den Zuckeranteil von Blütennektar messen oder Bienenwaben zeichnerisch darstellen. Für unsere, bereits bestehende, Schulimkerei macht ein eigener Bienengarten darüber hinaus Sinn, da er eine reichhaltige und vielfältige Nahrungsquelle für unsere Bienen ist. So ist eine ausreichende Nahrungsversorgung wichtig, um das Bienenvolk stark und gesund zu halten. Auch sind Bienen wichtige Bestäuber von Pflanzen. Der nahe gelegene Schulgarten bietet beispielsweise eine Fülle von Blumen, Obstbäumen und anderen Pflanzen, die von Bienen besucht werden können. Durch die Bestäubung tragen die Bienen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei und unterstützen das Wachstum und die Fruchtbarkeit von Pflanzen. Wie bereits erwähnt dient der Bienengarten aber auch als Lernort. So erfahren hier die Schülerinnen und Schüler mehr über die Rolle der Bienen im Ökosystem und sie können den Lebenszyklus der Bienen beobachten und darüber hinaus die Arbeit eines Imkers oder einer Imkerin besser verstehen und lernen, wie man den Garten pflegt, um eine gesunde Umgebung für Bienen zu schaffen. Aber auch die Teamfähigkeit wird gefördert, da die Gestaltung und Pflege eines Bienengartens Zusammenarbeit und Engagement erfordert. Schülerinnen und Schüler können durch die Arbeit im Garten lernen, wie wichtig es ist, gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Schließlich hilft die Gartenarbeit aber auch dabei Stress abzubauen und somit das eigene Wohlbefinden zu steigern. Die Schülerschaft wird von Beginn an aktiv in die Überlegungen, wie die Planung der Nutzbarkeit der vorhandenen Flächen als auch bei der Pflanzenauswahl mit einzubeziehen. Die Schüler haben sich bewusst für einzelne Pflanzenarten, hier die Besenheide, die aus der nahegelegenen Lüneburger Heide kommt, entschieden. Darüber hinaus sind vor allem Pflanzen ausgewählt worden, die das ganze Jahr über genügend Nahrung für die Bienen bieten. Ein Schul-Bienengarten ist also ein lohnendes Projekt, das den Schülerinnen und Schülern nicht nur eine pädagogische Erfahrung bietet, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt hat. Durch die Schaffung eines Biotops für Bienen können Schülerinnen und Schüler einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten, sich gleichzeitig für die Bedeutung des Naturschutzes engagieren und sich nachhaltig in diesem Bereich weiterbilden. Des Weiteren werden im Bienengarten viele Handlungsziele von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) umgesetzt.

Wir freuen uns, auch hier wieder den Förderverein der Johann-Peter-Eckermann-Realschule unterstützen zu können und sind gespannt auf den ersten Honig.